Seit zehn Jahren arbeite ich als professioneller Fotograf und habe in dieser Zeit viele verschiedene Kamerasysteme ausprobiert: Nikon, Fuji, Sony und seit einige Zeit auch Leica.
Mitte 2024 begann meine Leica-Reise mit dem Kauf der Leica Q3. Wenn man einmal in der Leica Welt drin ist und sich mit den verschiedenen Facetten, egal ob Einstellung, dem Unternehmen oder Mythos auseinandersetzt, wird man nicht lange drum herum kommen und sich auch mit einer Leica M intensiver auseinandersetzen. Um wirklich zu wissen, ob eine Kamera zu einem passt und ob eine Kamera einem gefällt, reicht es meiner Meinung nach nicht aus, sie mal eben in einem Fachgeschäft kurz auszuprobieren oder damit ein, zwei Tage herum zu spielen. Man muss eine Kamera besitzen, mit ihr Projekte fotografieren, Tag und Nacht bei sich tragen und immer verfügbar haben, um wirklich zu wissen, ob diese Kamera das richtige für einen ist. Aus diesem Grund habe ich mir eine gebrauchte Leica M11 im Leica Store in Düsseldorf gekauft. Die Kamera hatte ich durch Zufall bei einem spontanen Besuch entdeckt und drei Tage später gekauft. Da alles weitere mein Budget gesprengt hätte, habe ich mich für ein hervorragendes Voigtländer 35mm f/1.4 Objektiv dazu entschieden. Ich bin gespannt, wie lange es bei dem einen Objektiv bleibt…
Der Mythos Leica – oder doch etwas anderes?
Leica ist eine Marke mit Geschichte, eine Ikone in der Welt der Fotografie. Die M-Serie steht für Minimalismus, für eine entschleunigte Art des Fotografierens, für das bewusste Sehen. Liegt es an diesem Mythos, dass mich die Leica inspiriert? Oder ist es schlicht die Art und Weise, wie man mit ihr arbeitet?Mit einer Leica M gibt es keinen Autofokus, kein modernes High-Tech-Hilfsmittel, das einem Entscheidungen abnimmt. Jeder Schuss erfordert Präzision, Achtsamkeit und Erfahrung. Das Messsuchersystem zwingt mich, mich mit dem Motiv auseinanderzusetzen, anstatt mich auf die Technik zu verlassen.
Warum ich mit der Leica anders fotografiere
Es gibt Situationen, in denen eine Kamera nicht nur ein Werkzeug ist, sondern Teil des kreativen Prozesses wird. Mit der Leica M bin ich gezwungen, mich auf das Wesentliche zu konzentrieren: das Licht, den Moment, den Bildausschnitt. Ich nehme mir mehr Zeit, ich überlege genauer, und dadurch entstehen oft Bilder, die eine ganz andere Wirkung haben als das, was ich mit einer modernen Autofokus-Kamera aufnehmen würde.Natürlich ist nicht jede Aufnahme perfekt, und manchmal verpasse ich eine Gelegenheit, weil ich nicht schnell genug bin. Aber genau das macht den Reiz aus. Es geht nicht darum, jede Sekunde technisch perfekt einzufangen, sondern darum, bewusst auszuwählen, wann man auf den Auslöser drückt.Denn manchmal geht es nicht darum, das technisch beste Bild zu machen – sondern das mit der größten Seele mit der Besten Geschichte.
Die SONY bleibt!
Für meine kommerziellen Aufträge verlasse ich mich nach wie vor auf meine Sonys. Wenn es darauf ankommt, ein technisch perfektes Bild mit optimaler Belichtung und Schärfe zu liefern oder wenn ich Brennweiten unter 24mm oder über 50mm benötige, führt für mich kein Weg an der Sony vorbei.
Hier eine kleine Zusammenstellung an Fotos aus den ersten Tagen mit der Leica M11 und dem 35mm Voigtländer.